Warum habe ich als Schüler schon ein Unternehmen gegründet?
Worum geht es?
Schülerfirmen gibt es normalerweise ab der fünften Klasse und sie werden von der Bundesrepublik und der EU gefördert. Meine Schule bietet aber leider kein entsprechendes Programm an.
Daher erklärte sich mein Vater bereit, die Rolle des Lehrers bzw. der Schule zu übernehmen. D. h., wir haben eine „richtige“ Firma (GbR) gegründet, mit meinem Vater als Verantwortlichen.
In einer Schülerfirma erlerne ich selbstständiges Arbeiten in vielen Bereichen:
- Mathematik
- Rechtschreibung
- EDV
- Steuern
- selbstständiges Denken
- Selbstbewusstsein
- Word, Excel, Homepageerstellung mit WordPress und natürlich die Bedienung von Bildbearbeitungsprogrammen
- und mehr….
Was passiert mit dem Geld, das ich erwirtschafte?
Da ich zu 95 % und mein Vater zu 5 % Gesellschafter der GbR sind, darf ich einen Großteil des Gewinns behalten. Meine Eltern und ich entscheiden gemeinsam, was damit passiert.
Welche Risiken gibt es und was ist zu bedenken?
Wichtiger als diese Firma ist natürlich meine Schulausbildung. Daher haben meine Eltern und ich vereinbart, dass ich nur ca. 5 Stunden in der Woche für meine Firma arbeiten werde. Wenn meine Eltern feststellen, dass meine schulischen Leistungen unter der Arbeit für die Firma leiden, wird das Schülerfirma-Projekt zurück gestellt.
Das Projekt soll auch dazu dienen, mein Selbstbewusstsein zu stärken. Dieses soll und darf aber nicht dazu führen, ggf. überheblich zu werden oder vor meinen Freunden anzugeben.
Wenn meine Eltern solch ein Verhalten feststellen sollten, wird ebenfalls das Projekt gestoppt.
Umsatzsteuer
Als Schülerfirma fällt unsere GbR unter die Kleinunternehmerregel nach § 19 UStG. Das heißt, meine Rechnungen weisen keine Umsatzsteuer aus.
Das Geschäftskonzept
Unsere Geschäftsidee besteht darin, Fotos von Immobilienmaklern und privaten Immobilienverkäufern, welches diese in Online-Exposés auf Immobilienportalen verwenden, mit digitaler Bildverarbeitungssoftware zu verbessern.
NEU: Seit November 2023 biete ich auch die Erstellung von, am PC ausfüllbaren PDF Formularen an, siehe hier.
Nachtrag vom Oktober 2023
Mittlerweile geht meine Schülerfirma in das dritte Jahr. Zeit für ein Fazit. Und das ist überwiegend positiv:
- Ich habe in 3 Jahren über 7.000,- € Umsatz erwirtschaftet. Damit konnte ich mir einige Wünsche erfüllen und habe mein eigenes Taschengeld erwirtschaftet, das mir mehr finanziellen Freiraum ermöglicht;
- Ich arbeite ca. 2 bis 10 Stunden pro Woche für die Firma. Der Stundenumsatz ist vermutlich höher, als bei einer typischen Schülertätigkeit, wie zum Beispiel Zeitungen austragen;
- Meine schulischen Leistungen sind gut. Bei Schulprojekten kann ich meine Kenntnisse in Fotografie, Videoerstellung und Bildbearbeitung bereits nutzen;
- Erlerntes direkt umsetzen zu können macht mir Spaß, das Ganze ist nicht mehr reine Theorie, wie in der Schule;
- Ich glaube, eine erweiterte Perspektive auf viele Dinge bekommen zu haben, seien es Steuern, oder auch, dass meine Arbeit für meine Kunden wichtig ist und damit eine Bedeutung hat. Wenn ich die von mir bearbeiten Bilder oder PDF-Formulare später auf Immobilienportalen oder der Homepage meiner Kunden sehe, gibt mir das ein schönes Gefühl.